NLV-Kreis-Verbandstag am 07.10.2022

17.10.2022

Guten Ruf als Wettkampfstätte erhalten

Kreisverbandstag 2022: Auch der NLV-Kreis Osterode muss sich mittelfristig verjüngen – Erste Schritte sind getan

Die Corona-Pandemie hat auch das Leben der Leichtathleten im NLV-Kreis Osterode stark geprägt. „Es waren besondere Jahre“, stellte Vorsitzender Thorsten Werner auf dem Kreisverbandstag am Freitag (07.10.2022) fest. Entsprechend fiel auch die Versammlung – neben dem späten Termin im Jahr – etwas ungewohnter aus. War der Breitensport doch weitgehend zum Erliegen gekommen, gab es schlicht weniger zu besprechen.

Obwohl: Immerhin hat der NLV-Kreis in Zusammenarbeit mit der LG Osterode im vergangenen Jahr noch vier Veranstaltungen ausrichten können, „deutlich mehr als viele andere Kreise unseres Landes“, berichtete Sport- und Kampfrichterwart Henning Holland mit einigem Stolz. Highlight sei gleich der Auftakt mit dem Sparkassen-Meeting am 12.06.2021 gewesen, „eine wieder gelungene und von den Sportlerinnen und Sportlern dankbar angenommene Veranstaltung.“ Im nun laufenden Jahr umfasste der Wettkampfkalender inklusive Meeting schon wieder sechs ordentlich angenommene Termine. „Wenn man sich umhört, kommen die Athleten immer gerne nach Osterode, sie finden die Anlage gut und wissen, bei uns klappt es“, sagte Holland. Diesen Eindruck bestätigte Vorsitzender Thorsten Werner: „Die Veranstaltungen werden auch von außerhalb gut frequentiert, wir haben gute Rückmeldungen.“

 

Wo es klappt und wo es hakt

Beide wissen, dass es neben der Organisation der Wettkämpfe aber auch viel Hilfe und Unterstützung braucht. Sie richteten daher einen großen Dank an alle Helfer und Kampfrichter, Übungsleiter und Trainer, ohne deren Engagement im Osteroder Jahnstadion nicht so viel stattfinden würde, und an die Lehrerinnen und Lehrer in den Schulen, die versuchten, Talente zu finden und an die Vereine weiterzuleiten. Im Jahr 2021 seien etwa 25 Kampfrichter im Einsatz gewesen, viele davon natürlich mehrmals, führte Henning Holland Statistik. Toll sei es, dass die älteren unter ihnen bei der Stange blieben und oft auch kurzfristig einsprängen, allerdings brauche man in den nächsten Jahren dringend Nachwuchs. „Hier sind jetzt die jüngeren Sportlerinnen und Sportler gefragt“, findet Holland, jene, die vielleicht nicht mehr selbst am Wettkampf teilnehmen, sich nun aber revanchieren wollten. „Bisher ist es uns gelungen, die Veranstaltungen reibungslos abzuwickeln und den guten Ruf Osterodes als Wettkampfstätte zu bewahren“, so Holland. „Dies sollte auch künftig unser Ziel sein.“

Deutlich schlechter klappe dagegen die Zusammenarbeit mit den Nachbarkreisen Göttingen und Northeim, bedauerte Thorsten Werner. Statt jeweils eigener Kreismeisterschaften für Erwachsene und Jugend wollten die drei Kreise ja gemeinsame Regionsmeisterschaften etablieren, die seien aber in den vergangenen Jahren einfach weggefallen. Es gebe sehr wenig Austausch, der Kooperationswille der anderen Kreise scheine gering. „Wir wollen uns aber auch nicht immer selbst erbarmen“, sagte Werner. Vielleicht richte man stattdessen doch lieber wieder eigene Meisterschaften aus.

 

Milian Zirbus über 200 Meter in Deutschlands Top 10

Weil das Wettkampfjahr 2021 pandemiebedingt stark ausgedünnt war, konnte Henning Holland als Sportwart auch nur wenig über sportliche Erfolge berichten. Aber es gab durchaus welche: Immerhin fünf Norddeutsche und ein Landesmeister-Titel waren in den NLV-Kreis Osterode gegangen. Die Trainer hätten trotz Corona eine gute und kontinuierliche Arbeit geleistet, die Athletinnen und Athleten so manche herausragende Leistung gezeigt.

Hervorzuheben sei Milian Zirbus von der LG Osterode: Er gehöre in der Klasse U18 zu den Top-Sprintern über 100 und 200 Meter. Über 100 Meter wurde er 2021 zum wiederholten Mal Landes- und Norddeutscher Meister. Mit 10,98 Sekunden knackte er erstmals die Schallmauer von elf Sekunden und belegte den 12. Platz in der Deutschen Bestenliste. Dafür erhielt er die DLV-Bestennadel in Bronze, die höchste Auszeichnung für seine Altersklasse. 2022 habe er sich weiter verbessert (10,86 Sekunden über 100 Meter, 22,17 Sekunden über 200 Meter), berichtete Holland. Milian Zirbus wurde erneut Landesmeister und stand bei den Deutschen Meisterschaften im 200-Meter-Endlauf, womit er zu den Top-10-Sprintern seiner Altersklasse zähle.

 

Zwei neue Gesichter im Vorstand

Bei den Wahlen wurden zwei neue Mitglieder einstimmig in den Vorstand gewählt: Neben Ute Berlin als Nachfolgerin von Werner Böttcher für den Bereich Meldewesen und Statistik ergänzt nun Jonas Just den Vorstand als Beauftragter für Social Media. Die Versammlung hatte zuvor einstimmig die entsprechende Erweiterung des Vorstands beschlossen. Der bisherige Vorstand erhofft sich davon, über soziale Kanäle wie einem Instagram-Account vor allem jüngere Interessierte besser, zeitgemäßer und schneller erreichen, informieren, betreuen und auch binden zu können. Als bisher vor allem sportlich Aktiver freut sich Just auf seine neue Aufgabe: „Ich möchte der Leichtathletik etwas zurückgeben.“   

Ansonsten gibt es im Vorstand des NLV-Kreises keine Veränderungen, die Amtsinhaber wurden einstimmig wiedergewählt:

Erster Vorsitzender: Thorsten Werner
Zweiter Vorsitzender: Mario Ludwig
Kassenwart und Schriftwart: Rainer Behrens
Sportwart und Kampfrichterwart: Henning Holland
Jugendwartin / Schulen: Julia Jung
Meldewesen / Statistik: Ute Berlin
Pressewart: Boris Janssen
Social Media: Jonas Just
Beisitzer: Jörg Ahrens

Kassenprüfer sind Karsten Kriebel und Olaf Kaisner.

Werner Böttcher wurde indes mit einer besonderen Ehrung aus dem Vorstand verabschiedet. Er bekam den NLV-Ehrenpreis verliehen (siehe gesonderten Bericht).

(Bericht: Boris Janssen)
 

 

Bild zur Meldung: Thorsten Werner freut sich über seine neuen Vorstandskollegen Ute Berlin und Jonas Just.(Foto: B. Janssen)